Baudenkmal und Rundgang

ZEHNT | Der Begriff Zehnt, Zent, Zehent, Zehnter, der Zehnte (auch Kirchenzehnter; lat.: decenia, mittelniederdt.: teghede) bezeichnet eine etwa zehnprozentige traditionelle Steuer in Form von Geld oder Naturalien an eine religiöse (z. B.: Tempel, Kirche) oder weltliche (König, Grundherr) Institution.

ZEHNTSCHEUNE | Als Zehntscheune oder Zehntscheuer wurde im Mittelalter ein Lagerhaus zur Abgabe und Aufbewahrung der Naturalsteuer Zehnt bezeichnet. Dafür wurden in Dörfern und Städten spezielle große Scheunen gebaut, die vielfach nach oder sogar vor der Kirche die größten Bauwerke des Orts waren.

Die „Zehntscheune“ tritt in den sogenannten Rentkammerakten für das Jahr 1750 zum ersten Mal namentlich in Erscheinung. Jedoch legen die Ergebnisse einer bauhistorischen Untersuchung die Errichtung des Gebäudes im Rahmen des Ausbaus der Stadthagen Residenz durch Graf Otto IV. ab 1544 nahe. Die „Zehntscheune“ erfährt 1881 eine Nutzungsänderung zum Waschhaus und dadurch bedingt, grundlegende Veränderungen im Inneren.

In der heutigen Zeit hat sich die Zehntscheune mit ihrem rustikalen Charme als ein einzigartiger Ort für Ausstellungen, Performancekunst und außergewöhnliche Kulturangebote in Stadthagen und Schaumburg etabliert.

Sollten Sie bereits vorab einen Blick in die Räumlichkeiten der Zehntscheune werfen wollen, laden wir Sie recht herzlich zu einem virtuellen Rundgang* ein.

Virtueller Rundgang durch die Ausstellung ”Max y Moritz“ von 2016 bereitgestellt von SPIELER INTERNETDIENSTE.